Was augenscheinlich als Gift betitelt wird, birgt in sich diverse heilende Wirkungen. Zahlreiche Studien belegen, dass das Toxin der Honigbiene apis melifera antibakteriell und entzündungshemmend wirken kann. Besonders interessant ist die krebsbekämpfende Wirkung des Bienengifts. Ein australisches Forschungsteam hat die Wirkung des Apitoxins auf Brustkrebs untersucht. Die Ergebnisse veröffentlicht die September-Ausgabe des Fachjournals „Precision Oncology“ aus dem Jahr 2020.
Das Gift der Honigbiene besteht im Wesentlichen aus über 50% Melittin, dem Hauptbestandteil des Giftes sowie weiteren Bestandteilen wie Apamin, Phospholipase A2 und Hyaluronidase.
Die WissenschaftlerInnen schreiben die Wirkung gegen Krebszellen in erster Linie dem Melittin zu. Bereits nach 60 Minuten habe das Melittin die Zellmembran von dreifach negativen Brustkrebszellen (eine sehr aggressive Tumorart) vollständig zerstört. Dabei geht man davon aus, dass das Melittin die Kommunikation der Krebszellen untereinander stört und somit das Wachstum hemmt.
ForscherInnen haben in einem weiteren Versuch die Wirksamkeit des Bienengifts mit Zytostatika bei Mäusen verglichen. Mäuse, die mit Melittin behandelt wurden, wiesen eine deutlich stärkere Reduzierung des Tumorwachstums auf als die, die eine Chemotherapie mit Docetaxel verabreicht bekamen, so Dr. Ciara Duffy.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Dabei erkranken jährlich bis zu 71.000 Menschen. Etwa eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, wovon fast 40% jünger als 55 Jahre alt sind. Die Einnahme weiblicher Geschlechtshormone, eine Hormonersatztherapie, Alkoholkonsum, Rauchen etc. begünstigen die Erkrankung an Brustkrebs. Es wird daher empfohlen, ab dem 30. Lebensjahr jährliche Untersuchungen zur Früherkennung wahrzunehmen und vor allem aber auf eine gesunde Lebensweise zu achten.